In den kommenden Jahren wird die Zahl der Menschen, die nicht mehr selbst ein Kraftfahrzeug fahren können, zunehmen. Dem Ausbau des ÖPNV kommt regionalpolitisch von daher nicht nur aus ökologischen Motiven ein hoher Stellenwert zu. Die einen, die noch nicht oder nicht mehr am individuellen Personenverkehr teilnehmen können, sind auf ihn angewiesen; den anderen ist er als attraktive Alternative zum eigenen PKW (oder zumindest zu dessen Benutzung) vorzustellen.

Das Saarland ist nach wie vor die Region mit dem höchsten Anteil an individuellen Autofahrten im Vergleich zur Nutzung des ÖPNV – und das, obgleich das Saarland aufgrund dichter Besiedelung und günstiger geografischer Struktur geradezu ideale Voraussetzungen bietet. Bundesweit gibt es hervorragende Beispiele für gute Verkehrsverbünde. Es wird nur Zeit, diese endlich auch auf das Saarland zu übertragen."

Attraktiv ist das ÖPNV-Angebot, wenn

• das Streckennetz entsprechend dicht ist und den sich verändernden Mobilitätsbedürfnissen ständig angepasst wird;
• die Fahrpläne verschiedener Verkehrsmittel „vertaktet“ und entsprechend aufeinander abgestimmt sind;
• die Übergänge zum Fernverkehr problemlos funktionieren;
• die Fahrzeuge ansprechend und funktional (d.h. behindertengerecht, kinderwagen- und fahrradfreundlich) ausgestattet sind;
• der Fahrpreis in jedem Fall (auch für Gruppen) nicht teurer ist als die Betriebskosten einer entsprechenden PKW-Fahrt;
• man mit einem Fahrschein mehrere Verkehrsmittel benutzen kann.

ÖPNV wird immer ein Zuschussgeschäft bleiben; der Zuschussbedarf wird jedoch mit dem Erfolg des Angebots sinken. Insofern ist eine kräftige „Anschubfinanzierung“ eine lohnende Investition, die sich in den Folgejahren mit sinkendem Zuschussbedarf rentiert.

Massiver Ausbau gefordert

Die Familien-Partei plädiert für einen massiven Ausbau des ÖPNV auch aus demographischen Gründen.

Aus vielen Waben mach eine einzige

Im  SaarVV ist die Wabenstruktur unbedingt zu ändern. Es ist nicht die Aufgabe der Bewohner von Umlandgemeinden, ein preiswertes Angebot innerhalb der Landeshauptstadt zu finanzieren.
Die Familien-Partei spricht sich für einen einheitlichen Grundtarif innerhalb des SaarVV in einer einzigen „Wabe“ aus. Modelle, die den ÖPNV gebührenfrei abbilden, gilt es perspektivisch zu verfolgen und die Politik an diesem Leuchtturm auszurichten.